"Wir allein entscheiden, was wir mit der Zeit anfangen, die uns gegeben ist." - Elbenbrosche in Edoras, eigenes Foto, 2005

Dienstag, 5. Januar 2010, 13:32

Winter Caching

Seit ich vor mehr als drei Jahren mit dem Geocaching angefangen habe, ist es mir zu einer liebgewonnenen Gewohnheit geworden, mir am Heiligabend vor der Bescherung noch etwas frische Luft zu verschaffen und nach den Feiertagen auch das Jahr noch mit dem einen oder anderen Geocache ausklingen zu lassen. In den vergangenen Jahren kamen dabei in der Regel ganz ordentliche Schlammschlachten heraus. 2006 fand ich beispielsweise den (mittlerweile archivierten) Rumpumpelwald (GCZ6CA), allerdings nicht unbedingt in der vorgesehenen Reihenfolge: Nach etwa zwei Stunden vergeblicher Suche stapfte ich schließlich nur noch blindlings durch den Wald und fand schließlich erst den Cache, dann die letzte Zwischenstation, dann die vorletzte... An Silvester war dann noch Rshew/Wolga (GCNMVHR) an der Reihe, an welchen ich aufgrund der Begegnung mit dem nicht gerade sympathisch rüberkommenden und vor allem alles andere als hilfsbereiten Owner immer noch mit gemischten Gefühlen zurückdenke.

Im Jahre 2007 war ich zwar nicht direkt an Heiligabend, sondern nur einen Tag davor geocachen, durfte dafür allerdings einen der bisher eindrucksvollsten Caches meiner bisherigen "Karriere" erleben: Essen Katernberg: Kokerei Zollverein (GCVK5T). Noch heute, zwei Jahre später, komme ich immer wieder gerne hierher zurück - nicht zuletzt, seit ich in der Mietz eine Partnerin habe, die nicht nur das Hobby Geocaching an sich, sondern auch meine Lost-Place-Begeisterung mit mir teilt. Der Schlammschlacht-Faktor kam im Jahre 2007 allerdings etwas zu kurz, auch an Silvester, wo ich unter einigen Schwierigkeiten den Cache Beyond the bridge (GC15FBQ) am Schildescher Viadukt aufspüren konnte. Obwohl es meiner Mutter, die damals mit mir unterwegs war, immer noch zu schlammig war. Aber Geocaching ist nun mal ein Outdoor-Sport.

An Heiligabend 2008 hatte ich irgendwie keinen passenden Multi gefunden, weshalb vor der Bescherung "nur" vier Tradis abgeräumt wurden, gefolgt vom dhahms unsagbarem Mystery Hohe Berge (GC18GE4). Wieviele Male hatte ich daran bereits stundenlang herumgerätselt! Nach dem hundertsten Versuch (oder so ähnlich) habe ich spaßeshalber (oder doch eher frustriert?) einmal mit dem Mauszeiger auf das von mir vermutete Zielgebiet gezeigt und an dieser Stelle die Koordinaten aufgenommen, mit dem Vorsatz, irgendwann einmal genau dort zu beginnen und von hier aus den Cache nach der Brute-Force-Methode im Gelände zu suchen. Nachdem ich gefühlte weitere 100 Versuche später das Rätsel doch noch gelöst hatte, fand ich den Cache an ziemlich exakt den selben Koordinaten, die ich zuvor geraten hatte. Sachen gibt's...!

Nach Weihnachten war ich im Jahre 2008 nicht mehr geocachen, wohl auch deswegen, da ich die meiste Zeit "zwischen den Jahren" mit der Vorbereitung meiner Steuerklärung zu tun hatte und noch am Silvesterabend bis etwa zehn Minuten vor Mitternacht meine Umsatzsteuervoranmeldung vorbereitet habe (die die dumme Elster erst gar nicht annehmen wollte, weil es noch zehn Minuten zu früh dafür sei). Ach ja, und außerdem hatte ich zu der Zeit eine Scheißlaune, weil sich ein kurz zuvor angetretenes, neues Projekt als ziemliche Hölle herausgestellt hatte: Der Projektleiter brauchte nämlich eigentlich gar keine Unterstützung, sondern lediglich jemanden, den er von morgens bis abends anschreien und für seine eigenen Fehler und Unzulänglichkeiten verantwortlich machen konnte. Vielleicht hätte mir in der damaligen Situation etwas Schlamm-Cachen zur Abwechslung ganz gut getan.

Ein Jahr und ziemlich viele seltsame Ereignisse später, von denen die meisten nicht wirklich relevant für das Geocaching waren, näherte sich wieder einmal die Zeit des Jahres, welche man im Allgemeinen mit Ruhe und Besinnlichkeit in Verbindung bringt. Mittlerweile hatte ich ein knapp zweimonatiges Projekt mit täglichen 10-Stunden-Tagen absolviert und brauchte dringend etwas Auslauf. Zum Ausklang des Jahres hatte ich mir (bzw. hatten mittlerweile wir uns - oder vielleicht doch eher ich uns...?) deswegen vorgenommen, rund um das Weihnachtsfest noch den einen oder anderen Multi zu absolvieren. Auf die nach den Erfahrungen der Vorjahre erwarteten Schlammschlachten "mußten" wir dabei jedoch "leider" verzichten, weil bekanntlich in diesem Jahr kurz vor Weihnachten der Winter ausgebrochen war (und bis heute immer noch nicht wieder eingefangen wurde).

So kamen wir dieses Jahr ausnahmsweise (dafür jedoch reichlich) in den Genuß eines Erlebnisses, welches in unseren Breiten angesichts des Klimawandels immer seltener werden dürfte: Winter Caching. Mal abgesehen vom (leider kurz danach archivierten) Ostoroschno und einigen Tunnel-Caches im Harz hatte ich bislang nur sehr selten die Erfahrung gemacht, Geocaches bei Schnee und Eis zu suchen. Sicherlich ist nicht jeder Cache dafür geeignet, insbesondere solche, bei denen Hinweise leicht unter Schnee und Eis begraben werden, festfrieren oder sonstwie durch winterliche Witterungseinflüsse unauffindbar gemacht werden können. Aber auch die meisten anderen dürften unter diesen Bedingungen schwieriger zu finden sein als im Sommer. Und selbst wenn nicht, kommt es einem um diese Jahreszeit wegen der Kälte trotzdem meist so vor.

Okay, meine ganz persönliche, kleine Schlammschlacht hatte ich natürlich bereits eine Woche zuvor bei den beiden Caches Ein Lied von Liebe und Tod (GC11AV9) und Berghof 39 (GC1ZD98) bei Halle (Westfalen) gehabt. Während meine Liebste mit einer schweren Erkältung lieber bei mir zu Hause im Bett blieb, schlug ich mich insbesondere bei letzterem Cache bei bereits recht eisigen Temperaturen bis weit in die Dunkelheit durch den finsteren Wald, schichtete ganze Heuhaufen um, kletterte auf Bäumen herum und scheiterte letzten Endes fast daran, daß die letzte Zwischenstation offenbar nur kurze Zeit zuvor von Waldarbeitern gefällt worden war. Aber winterlich war es an jenem dritten Adventswochenende natürlich noch nicht. Und zu diesem Zeitpunkt war ja auch mein Projekt noch in vollem Gange.

Unser beider erster richtiger Winter-Cache sollte mithin Isenburg Hattingen - Reloaded (GC1M9P0) werden. Was ich aber nicht vorausgesehen hatte, war, daß die Temperatur an diesem vierten Adventssamstag plötzlich trotz strahlenden Sonnenscheins bis auf sibirische -12 Grad Celsius fallen würde. Schon beim Freischaufeln des eingeschneiten Autos war ich froh, daß ich mir gerade erst am Vorabend auf dem Stand von Fell-Dieck auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt eine warme, weiße Kaninchenfellmütze gekauft hatte. Auch wenn die Mietz vermutlich immer noch der Meinung ist, daß diese farblich überhaupt nicht nicht zu mir paßt. (Na ja, wenigstens kann man sie prima von meinen eigenen Haaren unterscheiden.)

Im Gegensatz zu meiner uralten Biberfell-Mütze, bei der man lediglich rechts und links zwei nur mäßig warmhaltende Stofflappen über die Ohren klappen kann, bietet das neue gute Stück fast einen Rundumschutz gegen die Kälte, lediglich am Hals muß man sich noch anderweitig behelfen. Außerdem schätze ich, daß diese Mütze gerade bei Schnee im Notfall eine wunderbare Tarnung bietet, unterscheidet sich doch das weiße Fell farblich nur in Nuancen von der weißen Pracht, die derzeit vom Himmel fällt. Und spätestens, wenn auch der schwarze Mantel so richtig eingeschneit ist, dürfte auch der auffällige Kontrast zwischen beiden Kleidungsstücken entfallen. Zum Glück hatte ich dieses Mal auch rechtzeitig daran gedacht, die Winterhandschuhe aus dem Schrank zu nehmen (und auch nicht zu Hause zu vergessen), so daß ich mich für eine ordentliche Winterwanderung richtig gut ausgerüstet fühlte.

Leider hatte Mietz ihre Erkältung immer noch nicht so ganz überwunden und war daher nur begrenzt fit. Viel Bewegung an der frischen Luft soll ja angeblich gegen Grippe helfen. Nur leider steht nirgendwo geschrieben, ob diese Maßnahme vor, während oder nach der Grippe zu erfolgen hat. Wie auch immer, jedenfalls haben wir den Cache an der Isenburg bei schönstem Winterwetter absolviert. Alle Stationen der Runde konnten gut und ziemlich schnell gefunden werden, wenngleich die Hinweistafel, die an der letzten Zwischenstation abzulesen war, erst einmal von einer dicken Schneeschicht befreit werden mußte. Außerdem stellten sich die unterwegs zu bewältigenden, steinernen Treppenstufen gerade bei diesem Wetter als ein fast unüberwindliches Hindernis für die Mietz heraus, da es für ihre Höhenangst wohl nicht gerade förderlich ist, dabei auch noch keinen festen Halt unter den Füßen zu verspüren.

Noch bedeutend weniger lustig fand ich die beiden Gören, die uns unterwegs nervten und mit geworfenen Schneebällen dafür sorgten, daß mir der Schnee, der sich auf den Vordächern des mitten in der Burganlage zwischen Ober- und Unterburg befindlichen Landhauses Custodis gesammelt hatte, auf den Kopf rauschte. Ich dachte eigentlich, ich hätte bereits beim ersten Mal klar zum Ausdruck gebracht, daß mir das auf den Senkel ging, aber offensichtlich war dies nicht der Fall. Warum muß man eigentlich im Ruhrpott immer erst grob werden und mit Anwendung von Gewalt drohen, damit man in Ruhe gelassen wird? Verstehen die Menschen dort mittlerweile keine andere Sprache mehr? Bringt man ihnen dort bereits im Kindesalter bei, auf nichts anderes mehr zu hören? Ein weiteres Argument dafür, in dieser Gegend nicht länger als nötig verweilen zu wollen! Von "Leben" möchte ich in diesem Zusammenhang gar nicht erst sprechen...

Wie gesagt konnten wir in dieser wunderschönen, verschneiten Winterlandschaft alle Stationen des Multi-Caches relativ problemlos meistern. Lediglich die Suche nach dem Finale gestaltete sich im verschneiten Wald etwas schwieriger, zumal die ermittelten Koordinaten doch mindestens 12 Meter abwichen, das Gelände am Finale relativ steil und unübersichtlich ist und zu allem Überfluß auch noch gerade die Sonne unterging. Aber letzten Endes wurde die Mietz mit dem letzten Sonnenstrahl doch noch fündig. Für den Rückweg wählten wir dann sicherheitshalber die etwas weiter unten gelegene Straße, zu der wir uns allerdings erst noch durch einen wahren Stechpalmen-Urwald durchschlagen mußten. Frisch aus dem mittlerweile doch etwas dunkler werdenden Wald entkommen, erinnerten wir uns an den in einer Thermoskanne mitgebrachten, heißen Tee, staunten jedoch nicht schlecht, wie schnell nach dem Eingießen dieser bei den frostigen Temperaturen bereits kalt wurde.

Bis zu unserer nächsten, jedoch nur relativ kurzen Winterwanderung dauerte es danach bis Heiligabend. Allerdings suchten wir diesmal nicht im eigentlichen Sinne einen Cache, sondern nahmen nur eine Cache-Wartung an meinem eigenen Geocache Franziskaner (GCXWBT) vor. Dieser liegt bei der Ruine einer alten Klosterkirche, welche sich mitten im Teutoburger Wald an der alten Paßstraße von Bielefeld nach Westen in Richtung Halle (Westfalen), Münster und Osnabrück befindet. Im Sommer hatte mein Cache aufgrund archäologischer Ausgrabungsarbeiten an der Ruine etwas verlegt werden müssen, was freundlicherweise ein lokaler Geocacher übernommen hatte, der bei Beginn der Arbeiten zufällig gerade hier vorbeikam. Das neue Versteck hatte ich noch nicht einmal gesehen. Mittlerweile waren die Arbeiten beendet, und danach war obendrein noch der bereits seit Jahren vermißte Vorgänger-Behälter meines Caches wieder aufgetaucht, so daß es höchste Zeit für eine Cache-Wartung wurde.

Da wir gerade vom Einkaufen kamen (der Weihnachtsbaum lag währenddessen friedlich im Wagen), hatten wir meine Mutter dabei, der es sicherlich auch nicht geschadet hat, mal etwas an die frische Luft zu kommen. Bei diesem Wetter traut sie sich alleine ja kaum noch aus dem Haus, aus (wohl nicht ganz unberechtigter) Angst, auszurutschen, zu fallen und sich dabei (wie einst meine Großtante) diverse Knochen zu brechen. Mit zwei Begleitern schaffte sie den Aufstieg zur Klosterruine allerdings problemlos. Vor Ort mußten wir beide Versionen des Caches tatsächlich noch kurz suchen (dürfen wir uns dafür jetzt eigentlich einen Fund gutschreiben?), bevor wir den Cache durch eine neue Plastikdose ersetzen konnten. Dieselbige war erst kürzlich nach dem Archivieren von Mietzens Cache-Serie "Lost Places in Wanne-Eickel" übrig geblieben und fand auf diese Weise unerwartet schnell wieder eine neue Verwendung.

Da über Weihnachten aufgrund der Eigensinnigkeiten meiner Mutter zu Hause leider immer mal wieder dicke Luft herrschte, verbrachten Mietz und ich an den meisten der nachfolgenden Tage bis zum Jahresende jeweils den größeren Teil der hellen Stunden draußen in der freien Natur, auch wenn dieses Unterfangen sich teilweise doch ziemlich anstrengend gestaltete. Den Cache Ein Edelweiss im Teuto (GC1FX3M) konnten wir am ersten Weihnachtsfeiertag noch relativ schnell finden - trotz eisigen Windes und fiesen, kalten Regens, der sich uns insbesondere auf den letzten paar hundert Metern des Aufstieges wie eisige Nadeln ins Gesicht brannte. Der Teutoburger Wald kann im Winter sehr schön sein, aber nicht unbedingt bei diesen Wetterbedingungen! Da wäre es doch besser 10 Grad kälter und dafür trocken gewesen, wie eine Woche zuvor in Hattingen.

Beim Künsebecker Tagebau mußten wir anschließend im ersten Versuch aufgeben. Bei diesem miesen Sauwetter haben wir erstmal ein Stunde lang nach einem gangbaren Zuweg ins Zielgebiet gesucht, da der Owner es leider nicht einmal für nötig gehalten hat, einen geeigneten Parkplatz für seinen Cache anzugeben. Einige Wege und vor allem Anwohnerstraßen in der Gegend waren dermaßen vereist und glatt, daß man sich besser auf Schlittschuhen hätte vorwärtsbewegen können. Schließlich nahmen wir den direkten Weg über einen Acker und kamen so doch noch zu unserer Schlammpartie. Anschließend standen wir dann ziemlich ratlos am angegebenen Startpunkt, da der angekündigte alte Stollen beim besten Willen nirgends zu sehen war. Nachdem wir etwa eine weitere Stunde lang den halben Wald umgegraben hatten, ohne auch nur die Spur eines Hinweises zu finden, gaben wir schließlich völlig durchnäßt und entnervt auf.

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich der Mietz bereits hoch und heilig versprechen müssen, sie den Rest des Jahres keinen Schritt mehr vor die Tür zu jagen. Aber als sich der Winter am nächsten Morgen entgegen unseren Erwartungen wieder von seiner sonnigsten Seite zeigte, war die Episode vom Vortag schnell wieder vergessen. Also versuchten wir uns erneut am Künsebecker Tagebau und fanden schließlich mit einer vollkommen inakzeptablen Abweichung von 62 Metern irgendwo im Wald tatsächlich noch die beiden alten Stollen. Von der dort zu suchenden Filmdose mit einem Hinweis gab es jedoch keinerlei Spur. Also versuchten wir, die Position der nächsten Station im Gelände zu erraten. Bei den beiden Stollen hatte das schließlich auch geklappt, denn deren Lage hatte mit den im Listing angegebenen Koordinaten ja auch nicht allzu viel zu tun gehabt.

Als uns nach wenigen hundert Metern Wegstrecke eine telefonierende junge Dame mit Outdoor-Hose entgegenkam, meinte Mietz ganz spontan: "Fragen wir doch einfach mal die Frau mit dem GPS-Gerät um den Hals!" Diese stellte sich tatsächlich als Nelli_OWL heraus, die gerade vom Finale des Caches zurückkam und uns unsere Vermutung über die ungefähre Lage der Zwischenstation bestätigen konnte. Von dort aus war es noch ein leidlich beschwerlicher Aufstieg bis zum Finale, an dem man tatsächlich durch einen netten Ausblick für die Strapazen entlohnt wurde. Obwohl der Schnee hier bereits weggetaut war, dauerte es aufgrund der ungenauen Koordinaten und des nicht mehr zutreffenden Hints eine ganze Weile, bis wir die Dose gefunden hatten. Alles in allem war dieser Cache sicherlich zu Beginn einmal sehr schön angelegt und stellte eine interessante und nette Gegend vor. Im gegenwärtigen, miserabel gewarteten Zustand ist er jedoch weder im Sommer noch im Winter zu empfehlen.

Auf dem Rückweg versuchten wir uns noch am Multi-Cache nahe der evangelischen Kaderschmiede in Ascheloh (GC1A5FG), wo ich schon während meiner Konfirmanden-Zeit einmal an einer etwas aus dem Ruder gelaufenen Nachtwanderung hatte teilnehmen müssen. Leider war uns aber irgendwie entgangen, daß der Startpunkt dieses Caches zwischenzeitlich verlegt worden war, so daß wir fast eine Stunde lang an der falschen Stelle suchten und deshalb später den Multi im Dunkeln zu Ende bringen mußten. Dieser stellte sich im Prinzip als absolut wintertauglich heraus - nur bei Nacht sollte man ihn dann wohl doch lieber nicht machen, da gegen Ende doch einige fiese Fallen im Gelände auf einen lauern. Trotzdem insgesamt eine nette Sache, und da das Wetter sich in den darauffolgenden Tagen noch einigermaßen hielt, bekamen wir Lust auf mehr.

Also versuchten wir uns anderentags noch am Cache Bauern und Barbaren (GC1ZVRP) oberhalb von Werther. Im unteren Teil des Nordhanges des Teutoburger Waldes drohte diese Runde aufgrund des leichten Tauwetters doch noch zu einer Schlammschlacht zu werden, weiter oben war jedoch alles immer noch verschneit und vereist. Leider waren nicht alle Wege so richtig wintertauglich, außerdem fing nach etwa zwei Stunden wieder einmal der schon vom ersten Feiertag bekannte, eisige Nieselregen an. Eine Station war (anstelle einer vernünftigen Tarnung) einfach nur unter Schnee begraben, allerdings wohl auch nicht im eigentlich vorgesehen Versteck, so daß wir selbst mit Telefonjoker zunächst ziemlich lange vergeblich suchten. Dann enthielt sie auch noch ein ziemlich blödes Rätsel, das wir nur mit Hilfe des mobilen Internets lösen könnten - so etwas muß nicht sein, egal zu welcher Jahreszeit!

Nachdem wir diese Station noch hatten meistern können, folgte jedoch an der nächsten Zwischenstation der finale Knockout, weil sich für keine der von uns ausprobierten Lösungsmöglichkeiten für das dort versteckte, nächste Rätsel brauchbare Koordinaten ergeben wollten. Außerdem begann just zu diesem Zeitpunkt der eiskalte Nieselregen, der uns ebenso nach Hause trieb wie die Tatsache, daß sich just für diesen Nachmittag noch meine Kaffeetante zum Patentrinken angesagt hatte (ach nee, wohl doch eher umgekehrt...) und wir ohnehin schon viel zu spät dran waren. Nachdem mit netterweise einer der Vorfinder einen Tip für das Rätsel gegeben hatte, machten wir uns am nächsten Tag erneut auf, um die Runde zu vollenden. Letzten Endes brauchten wir den Tip allerdings gar nicht mehr, weil ich auf dem erneuten Weg zu der bösen Station die nächste Station im Gelände auszumachen vermochte.

Danach waren die letzte Station (die ich Tags zuvor auf dem Rückweg schon einmal auf bloßen Verdacht hin befingert, dabei aber lediglich um Millimeter verfehlt hatte) und das Finale (an dem wir ebenfalls schon vorbeigelaufen waren) nur noch ein Kinderspiel. So richtig begeistert waren wir von diesem Cache allerdings aufgrund der seltsamen Rätsel nicht. Inzwischen ist er für den Winter gesperrt worden, weil wohl angeblich die eine oder andere Station eingefroren (???) ist. Aber obwohl das Terrain sicher im Sommer insgesamt mehr Spaß machen dürfte, halte ich das bei zwei problematischen Stationen eher für ausgeschlossen. Sehr schön hingegen war die Abkürzung durch Feld und Wald, die wir beim zweiten Anlauf auf dem direkten Weg vom Auto zur Zwischenstation nahmen. Außerdem haben wir dabei eine Menge Rehe gesehen. Auch sehr schön. Auf dem Rückweg erledigten wir dann noch ein paar Tradis in Werther, die es allesamt nicht wert waren, darüber noch mehr Worte zu verlieren.

Am nächsten Tag widmeten wir uns bei langsam schlechter werdendem Wetter dem Multi-Cache Berghagen (GC1NDCM) westlich von Werther, praktisch "gegenüber" von Ascheloh. Als vorletzten Cache des Jahres 2009 konnten wir diesen nach ungefähr drei Stunden erfolgreich bergen und loggen. Insgesamt gab es auf dieser Runde eine Menge Licht, aber leider auch etwas tiefen Schatten. Die erste Station war schnell gefunden, wenngleich ich hier zunächst übersehen hatte, daß man außer den Koordinaten noch eine weitere entscheidende Information ablesen mußte. In dieser Hinsicht ging mir leider erst an Station 3 ein Licht auf, aber zum Glück war es kein größeres Problem, später auf dem Weg zu einer anderen Station an dieser Stelle noch einmal vorbeizuschauen.

An der nett umgesetzten Station 2 hatte die Mietz sehr schnell den richtigen Blick, während ich mich danach an Station 3 anschließend körperlich etwas austoben konnte. An Station 4 mußten wir längere Zeit warten, bis wir richtig suchen konnten, weil nur wenige Meter entfernt zwei ältere Männer damit beschäftigt waren, im Zeitlupentempo mit einer Maschine Holzscheite zu spalten. Irgendwann verschwanden die beiden für einen kurzen Spaziergang im Wald, so daß wir doch noch zum Suchen kamen, allerdings zunächst längere Zeit vergeblich, bis ich eher durch Zufall auf den richtigen Trichter kam. Warum dieser Hinweis nun ausgerechnet hier versteckt wurde und nicht an dem Objekt, an dem ihn wohl jeder vermuten würde, bleibt das Geheimnis der Owner. Jedenfalls war es gut, daß hier zu diesem Zeitpunkt keine Schneedecke lag!

Die nachfolgende Station 5 fand ich persönlich dagegen wirklich super gemacht. Hier wurde eine (übrigens sehr zeigenswerte) Location optimal genutzt und ein zwar recht schwierig zu findendes, jedoch absolut faires Versteck für den Hinweis gewählt. Eine Station der Extraklasse, die Appetit auf mehr gemacht hätte - tja, wenn es denn so weitergegangen wäre. Statt dessen folgte an Station 6 einer der Tiefpunkte meiner letztjährigen Geocaching-Erfahrungen. Egal bei welcher Schwierigkeitsstufe: Ein Hinweis sollte prinzipiell schon irgendwie als solcher erkennbar sein! Selbst die Gruppe des von uns schließlich bemühten Telefonjokers hatte damals zu acht Personen über eine Stunde an dieser Station ratlos herumgesucht, bis irgendjemand zufällig auf den sogenannten "Hinweis" stieß.

Station 7 war dann wieder sehr nett gelöst, auch Station 8 wußte durch eine schöne handwerkliche Umsetzung zu gefallen. Allerdings hätte ich mir eventuell eine etwas klarere Wegführung zwischen diesen beiden Stationen gewünscht, denn der direkte Weg durch's Unterholz war gerade um diese Jahreszeit nicht so prickelnd. Das schränkt leider die Wintertauglichkeit dieses Caches etwas ein. Irgendwo muß der Weg, auf den man später noch stößt, ja herauskommen - nur leider steht er nicht einmal auf der topographischen karte. Vielleicht hätte man zwischen diesen beiden Stationen noch eine Station mehr einbauen können, irgendwo an einer geeigneten Wegkreuzung. Der gut und angemessen versteckte Cache konnte sich schließlich trotz der hereinbrechenden Dämmerung unseren Blicken nicht entziehen.

Richtig ätzend fand ich allerdings, daß wir auf dem Weg zwischen der vorletzten und der letzten Station eine größere Gruppe von Hundebesitzern beobachten "durften", die ihre freilaufenden Köter unter lautem Gejohle Rehe durch den winterlichen Wald jagen ließen. Dieses asoziale Verhalten kann durchaus dazu führen, daß die Tiere durch den unvermeidlichen Energieverlust irgenwann im Laufe des Winters jämmerlich verrecken. Auf entsprechende Zurufe, ob und warum sie denn die Rehe töten wollten, reagierten diese sogenannten Menschen überhaupt nicht. Man sollte solche Leute zur Strafe nackt in der Taiga aussetzen! Und was die Hunde angeht, so wundere ich mich nicht wirklich darüber, daß hier ein paar Tage später wieder einmal ein Jäger auf herumstreunende Köter geschossen hat. Aber genug davon, diese Vollidioten haben ja glücklicherweise mit dem Geocaching nichts zu tun...

Am nächsten Tag, dem vorletzten des Jahres, überzeugte uns die zunehmende Kälte in Verbindung mit recht ordentlichen Mengen an Neuschnee davon, doch besser mal einen Tag zu Hause im Warmen zu verbringen. Auch am Silvestermorgen hatte es noch etwas geschneit, später hörte der Schneefall jedoch auf. Weil uns am Vortag die frische Luft doch etwas gefehlt hatte, beschlossen wir, zum Jahresabschluß noch den Multi Die Büchse der Pandora (GC1EDAQ) zu suchen, den allerdings (übrigens ebenso wie den benachbarten "Berghagen") bereits seit Monaten niemand mehr gefunden hatte. Wir fanden ihn - allerdings auf eine doch eher seltsame und unerwartete Art und Weise!

Es fing schon damit an, daß wir uns bereits bei der Ankunft bei den im Cache-Listing angegebenen Park-Koordinaten im tiefen Schnee festfuhren und erstmal eine halbe Stunde brauchten, um das Auto wieder daraus zu befreien. Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an die Dame mit dem Postauto für's freundliche Nicht-Helfen! Unter Einsatz meiner Auto-Fußmatten, deren eine dabei leider ihre Plastikschraube zum Festmachen im Fußraum des Beifahrers verloren hat, ständigem Wegkratzen von glattgefahrenem Schnee mit unseren Wanderstöcken, heldenhaftem Anschieben des eigentlich viel zu schweren Autos durch die Mietz sowie einer sehr großen Portion Sturheit gelang es uns schließlich, die Karre aus dem Dreck zu ziehen (zugeschneiter Erdboden scheint übrigens deutlich griffiger zu sein als zugeschneiter Asphalt!) und an einer Stelle zu parken, an der es abschüssig genug war, um nicht noch einmal steckenzubleiben.

Nach diesem Schreck in der Mittagsstunde konnten die ersten beiden Stationen des Caches recht schnell gefunden werden. Allerdings enthielten diese jeweils Rätselfragen, welche wir nur dank mobilen Internets zu lösen vermochten. Ich finde, daß es kein guter Stil ist, die Suchenden mitten im Wald derartige Fragen beantworten zu lassen. Selbst beim vorherigen Durchlesen aller potentiell relevanten Wikipedia-Artikel, das im Listing empfohlen wird, hätte sich die hier erforderlichen Antworten wohl niemand merken können. Wäre es im Hochsommer schon ärgerlich genug gewesen, mitten im Wald alle paar 100 Meter an jeder Station eine halbe Stunde lang mit dem Internet-Handy herumfuhrwerken zu müssen, so macht dies mitten im kalten Winter erst recht keinen Spaß, wenn einem mangels Bewegung nicht nur die Finger einzufrieren drohen.

Am nächsten Zielpunkt fanden wir eine handwerklich sicherlich mit viel Mühe und mit sehr viel Liebe zum Detail angefertigte Zwischenstation vor, die jedoch bei den aktuellen Witterungsbedingungen ihr Geheimnis beim besten Willen nicht preisgeben wollte. Der erste Handgriff war ja noch halbwegs zu meistern, der entscheidende Schritt ist jedoch offensichtlich nicht wintertauglich. Ohne allzu viel verraten zu wollen, möchte ich darauf hinweisen, daß sich Holz in Verbindung mit Wasser und Kälte leider etwas ungnädig verhält und selbst die schönste Drillbohr- oder Laubsägearbeit sich nach Niederschlägen prima mit Wasser vollsaugen kann, woraufhin sie auch und gerade bei Minusgraden nur noch unter Einsatz von schwerem Gerät auseinandergenommen werden kann. So etwas ist definitiv nicht wintertauglich!

Da wir keine Gewalt anwenden und die Station nicht in ihre Einzelteile zerlegen wollten, riefen wir Nelli_OWL und Sefan an, die uns bestätigten, daß der Hinweis sich genau dort befand, wo wir ihn ohne größere Zerstörungen nicht hätten ermitteln können. Leider hatten beide die Position der nächsten Station vergessen (kein Wunder, nach über einem halben Jahr), aber Sefan konnte uns noch eine ungefähre Lagebeschreibung der übernächsten Station geben. Diese leider etwas zu vage Beschreibung vermochten wir jedoch im winterlichen Gelände irgendwie nicht umzusetzen, jedenfalls blieb uns der zu suchende Hinweis verborgen, aber aller Wahrscheinlichkeit nach waren wir auch in einer vollkommen falschen Ecke des Waldes gelandet.

Mittlerweile vollkommen durchgefroren und desillusioniert, beschlossen wir, uns auf dem schnellsten Wege zum Auto durchzuschlagen. Das erwies sich im Nachhinein als eine sehr gute Idee, weil wir unterwegs nämlich ganz unvermittelt über das Cache-Versteck stolperten. Auf diese Weise konnten wir das Jahr 2009 doch noch mit einem Erfolg abschließen, wenngleich ich mir angesichts der recht positiven Schilderungen vor allem der späteren Stationen in den Logs aus dem Sommer doch sehr gewünscht hätte, diesen Multi-Cache auf die eigentlich vorgesehene Weise zu finden. Wintertauglich ist er jedenfalls definitiv nicht, und auch wenn wir ein schönes Fleckchen gesehen und eine nette Winterwanderung gemacht haben, war er wegen der blöden Rätsel für meinen Geschmack mit viel zu viel Herumstehen verbunden. Die Mietz schien am Ende jedenfalls nur noch aus einer einzigen großen Frostbeule zu bestehen.

Glücklicherweise waren wir bis zum Abend beide wieder hinreichend fit, um (wie schon im letzten Beitrag zum Thema Silvester beschrieben) gemeinsam einen schönen Rutsch ins neue Jahr zu erleben. Und dies, obwohl wir uns auf dem Rückweg vom Cache noch ein weiteres Mal festfuhren, weil ich ausprobieren wollte, ob man bei diesen winterlichen Bedingungen den Parkplatz an der Kleingartenanlage "Sieben Hügel" mit dem Auto erreichen konnte. Konnte man nicht, und falls doch, kam man dort anschließend nicht wieder weg, wie einige Taxifahrer später um Mitternacht zu ihrem Leidwesen feststellen mußten. Wir waren jedenfalls ganz froh, es lieber vorher ausprobiert zu haben und nicht mitten in der Silvesternacht selbst dort oben festzusitzen!

Am Neujahrstag trauten wir uns irgendwie nicht so recht aus dem Hause, da sich das Wetter nicht von seiner allerbesten Seite zeigte und wir außerdem gerne ausschlafen wollten, was sich zu dieser Jahreszeit mit längeren Spaziergängen in Ermangelung heller Tageslichtstunden nicht so richtig gut verträgt. Am 2. Januar wollte die Mietz aber unbedingt noch einmal an die frische Luft. Ein wenig zähneknirschend stimmte ich zu, wohlwissend, daß ich mir zwecks "zeitnaher" Eintragungen für das liebe Finanzamt unbedingt noch ein neues Fahrtenbuch zulegen mußte. Diese waren leider beim real,- ausverkauft, Schömitz (oder wie auch immer der Laden inzwischen heißen mag) hatte schon zu, also wurden wir erst beim dritten Versuch im Marktkauf fündig. Darüber ging ziemlich viel Zeit ins Land, so daß mir irgendwie schon frühzeitig klar wurde, daß wir den nachfolgenden Spaziergang nicht im Hellen würden beenden können.

Sicherheitshalber mit einer dicken Taschenlampe im Rucksack, begaben wir uns zu den Start-Koordinaten des Mystery-Multis Phänomania (GC1A6ZY). Eigentlich sollte unser erster Cache des neuen Jahres ja kein Mystery sein. Aber zu meiner Verteidigung habe ich zu sagen, daß die Lösung des Rätsels schon seit Sommer oder Herbst auf meinem Schreibtisch unter einem großen Haufen Zeugs herumlag und mir jetzt beim Neujahrs-Aufräumen praktisch vor die Füße fiel. Da somit alle Fragen bereits beantwortet und alle Rätsel bereits gelöst waren, wurde "nur noch" ein schöner kleiner Spaziergangs-Multi daraus. Die Suche nach dem Cache dauerte im Übrigen nicht ganz so lange wie die nach dem Fahrtenbuch...

Die Stationen 1 bis 4 konnten schneller gefunden werden, als ich dies angesichts der sicher nicht primär für eine Suche im Winter ausgelegten Verstecke erwartet hätte. Lediglich Station 5 bereitete einige Probleme, zumal es langsam dunkel wurde (und hier leider die Koordinaten etwa 10 Meter weiter mitten auf dem Acker lagen, was im Winter natürlich zu noch größeren Schwierigkeiten führen kann als im Sommer). Als geübter Geocacher erkennt man eine ganze Reihe von Typen möglicher Verstecke sicher auch im Winter auf den ersten Blick, aber natürlich erleichtert eine geschlossene Schneedecke die Suche nicht unbedingt, vor allem bei Verstecken auf dem Erdboden. Leider weiß man dies jedoch niemals vorher. Außerdem neigen manche Behältnisse zum Festfrieren, was wir auch hier an einer Station leider erfahren durften.

Nachdem wir einige (übrigens mitten im Wald Warnwesten tragende) Hundebesitzer durch intensives Betreibern der Pärchentarnung zum Weitergehen animiert hatten, wurden wir an Station 5 schließlich nach etwas längerer Suche doch noch fündig, wobei ich mich allerdings frage, ob die kleineren und mittleren Schäden an dieser Örtlichkeit nun auf ihr Alter, den Winter oder doch eher auf rabiate Geocacher zurückzuführen sind. Übrigens fühlten wir uns besonders auf der ersten Hälfte der Strecke auf Schritt und Tritt an den alten, guten Ratschlag "Don't eat yellow snow!" erinnert - hier scheint wohl zu jedem Einfamilienhaus mindestens ein Köter zu gehören. Wenn ich mir so recht überlege, wieviel Hundepisse man hier wohl im Sommer bei der Suche nach Geocaches übersieht, mag ich in solchen Gebieten irgendwie gar nicht mehr so richtig cachen!

Der Cache selbst war schließlich schnell gefunden, zumal er von den Vorfindern nicht sonderlich gut getarnt worden war. Da half an dieser Stelle auch der Schnee nichts. Der Inhalt des Caches war allerdings leider etwas enttäuschend, und ich frage mich vor allem, was um alles in der Welt gewisse Geocacher wohl dazu bringen mag, ihren Verpackungs-Müll in der Dose zu entsorgen. Wenn man unterwegs Süßigkeiten nascht, darf man deren Verpackung trotzdem gerne zu Hause in den gelben Sack stecken, wo sie hingehört, anstatt sie einfach im gefundenen Geocache abzuladen! Dieses Mal haben wir den Müll mitgenommen, aber ich hoffe doch dringend, daß das in Zukunft nicht zur Gewohnheit werden muß.

Höchst interessant fanden wir übrigens auch die überall zu erkennenden Spuren eines Nachtcaches, der hier vorbeiführt. Neugierig, wie wir nun einmal sind, haben wir die Reflektoren schon mal ein wenig verfolgt, jedoch ohne ernsthaft daran zu glauben, daß wir diesen Cache tatsächlich finden könnten. Die Wegstrecke folgte einem zwar sehr schönen, aber auch sehr schmalen und im Winter nicht besonders gut zu laufenden Pfad durch ein Waldstück, der leider plötzlich abrupt an einem kleinen Steilhang einige Meter über einem breiteren Weg endete. Insofern ist dieser Cache leider nur eingeschränkt wintertauglich. Die Mietz mußte ich jedenfalls den Abhang mehr hinuntertragen, als sie ihn selbst hinunterzugehen vermochte.

Leider verlor sich die Spur der Reflektoren an der nächsten Straßenecke dann sehr gründlich, wobei ich nicht zu sagen vermag, ob der nächste Reflektor eingeschneit, verschwunden oder einfach nur mehr als die maximale effektive Leuchtweite meiner Taschenlampe (das dürften so ein paar 100 Meter sein) entfernt war. Da wir ohnehin den Reflektoren nur aus Neugier gefolgt waren und nicht mit dem ernsthaften Vorsatz, den Cache jetzt finden zu müssen, haben wir an dieser Stelle abgebrochen und werden noch einmal wiederkommen, wenn der Schnee weggetaut ist (und die Temperaturen auch wieder etwas angenehmer sind). Meiner Meinung nach dürften generell ziemlich viele Nachtcaches bei Schnee und Eis nicht besonders leicht zu finden sein.

Als Fazit aus zwei Wochen "Winter Caching" möchte ich hier abschließend sagen, daß es durchaus großen Spaß machen kann, einen gut angelegten Geocache auch im Winter bei Schnee zu suchen. Allerdings kommen bei derartigen schwierigen Wetterbedingungen leider auch jegliche Fehler, Ungenauigkeiten und unzureichend durchdachte Stationen weitaus schlimmer zur Geltung als im Sommer. So kann aus einer erhofften, netten Winterwanderung ganz leicht ein ziemlich frustrierendes Erlebnis werden. Leider ist es im Vorfeld natürlich vollkommen unmöglich, gut angelegte Caches wie "Isenburg" oder "Ascheloh" von schlechter oder zumindest weniger wintertauglich angelegten Caches zu unterscheiden. Wenn man sich nicht fit fühlt oder witterungsbedingte Schwierigkeiten und Enttäuschungen vermeiden möchte, sollte man unter diesen Umständen vielleicht lieber zu Hause bleiben - oder in südliche Gefilde ausweichen.

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