"Wir allein entscheiden, was wir mit der Zeit anfangen, die uns gegeben ist." - Elbenbrosche in Edoras, eigenes Foto, 2005

Montag, 7. September 2009, 19:42

Leonhard Euler und die lateinischen Sudokus

Bei Recherchen zu einem mal wieder fast unlösbar erscheinenden Rätsel-Geocache stieß ich heute auf eine höchst interessante historische Information: Bereits im Jahre 1770 berechnete der Schweizer Mathematiker Leonhard Euler die Anzahl der mathematisch möglichen Sudokus, nämlich mehr als fünf Quadrilliarden, genauer gesagt: 5.524.751.496.156.892.842.531.225.600.

Wie kann das sein? Ganz einfach: Was wir heutzutage unter dem Begriff Sudoku kennen, ist beileibe keine japanische Erfindung! Knobelaufgaben mit Zahlenfeldern, in deren Zeilen und Spalten jede Ziffer nur einmal vorkommt, kannten schon die alten Römer. Diese sogenannten "Lateinischen Quadrate" beschäftigten seither Generationen von Mathematikern - so auch Leonhard Euler.

Erst im Jahre 1979 erfand der Amerikaner Howard Garns ein von Euler inspiriertes Knobelspiel namens "Number Place", dessen Regeln mit den heutigen Sudokus identisch sind. Fünf Jahre später übernahm der japanische Verlag Nikoli diese Rätselform und nannte sie: "Die Zahl, die allein steht", japanisch "suji wa dokushin ni kagiru" oder abgekürzt: Sudoku. Zum Welterfolg wurde das Spiel erst, als der Neuseeländer Wayne Gould es 1997 in Japan kennenlernte und ein erstes Computerprogramm zur Erstellung von Sudokus entwickelte.

Und die Moral von der Geschichte? Nicht alles, was uns japanisch oder sonstwie fremd erscheint, muß deswegen auch gleich japanisch oder sonstwie fremd sein. Und nicht alles, was uns neu vorkommt, muß deswegen auch gleich neu sein. Vielleicht spielten vor über 2.000 Jahren bereits Varus und Arminius in ihrer Freizeit Sudoku, pardon, Lateinische Quadrate. Auf jeden Fall tat es Leonhard Euler im Jahre 1770.

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